Fischregionen – Einteilung von Fließgewässern

Je nach Beschaffenheit werden fließende Gewässer in vier Fischregionen unterteilt. Je niedriger die Wassertemperatur, desto höher ist der Sauerstoffgehalt. Die Region mit dem höchsten Sauerstoffgehalt ist die sogenannte Forellenregion, jene mit dem höchsten Nährstoffgehalt die sogenannte Brachsenregion.

Die Einteilung ist international anerkannt, wobei die Leitfische pro Land variieren. Die nachfolgende Einteilung ist charakteristisch für Österreichische Fließgewässer.

Region Strömung °C Sommer °C Winter 02 Gehalt Leitfisch Begleitfisch
Forellenregion sehr stark <15°C 4°C sehr hoch Bachforelle, Koppe Aitzel, Elritze, Bachschmerle
Äschenregion wechselnd 18°C 3°C hoch Äsche, Bachforelle, Koppe, Huchen Aitel, Nase, Barbe, Schneider
Barbenregion gleichmäßig 21°C 2°C Oberfläche: hoch, Boden: niedriger Barbe, Aitel, Nase, Schneider Äsche, Aalrutte, Hasel
Brachsenregion langsam > 21°C 2°C ausreichend, Boden: gering Brachse, Aitel, Barbe, Rotauge, Flussbarsch, Gründling, Laube Nase, Hecht, Rotfeder, Schleie, Wels, Zander

Gefährdung der Fischregionen

Durch Staumauern von Wasserkraftwerken wird ein fließendes Gewässer oft beinahe zum stehenden Gewässer. Dadurch ändert sich die Bodenbeschaffenheit und somit die Lebensgrundlage der Fische. Der natürliche Boden (Kiesgrund) verschwindet, weicht schlammigem Untergrund. Daher bleiben keine Laichmöglichkeiten für Fische. Insekten sterben durch ihr fehlendes Habitat aus. Außerdem erwärmt sich das gestaute Wasser, der Sauerstoffgehalt sinkt und bietet keine optimalen Verhältnisse für die ursprünglichen ansässigen Arten. So wird aus einer Forellenregion schnell eine Barben- oder Brachsenregion und diese künstlich geschaffenen Regionen sind nicht mit natürlich entstandenen Fischregionen gleichzusetzen. Oft müssen diese durch massiven Besatz (der sich aber nicht vermehrt!) gestützt werden.

Generell sind drei Punkte beim Kraftwerksbau erheblich für den Fischbestand:


1. Änderung der Fischregion und somit der Lebensgrundlage

2. Sedimentablagerung auch in den Gewässerabschnitten weit unter den Staumauern. Auch dort massiver Verlust des natürlichen Insektenaufkommens.

3. Staumauern stellen ein unüberwindbares Hindernis für laichende Fische dar. Hier wird teilweise mit Fischaufstiegshilfen gearbeitet. Wenn diese aber nach dem Laichen wieder in ihren Lebensraum zurück wollen, endet der Weg durch die Kraftwerksturbinen für viele Tiere tödlich.